Grundsätzliche Überlegungen zum Bodenkampf für Selbstverteidigung finden sie hier:
Es handelt sich hier um einen einzigartig umfangreichen, stilunabhängigen Lehrfilm (DVD), der sich mit allen Aspekten des unsportlichen Bodenkampf es für die Selbstverteidigung beschäftigt. Je nach Zählweise werden mindestens 70 verschiedene Techniken gezeigt. Sportlicher Bodenkampf mit Regeln ist unter den Begriffen Judo, Sambo, Ringen, Luta Livre, Grappling, Brazilian Jiu Jitsu, Ju-Jutsu, Jiu-Jitsu, Ju-Jitsu, Jiu-Jutsu, Combat Submission Wrestling usw. bekannt. Hier sind aber Schlagtechniken grundsätzlich verboten, so dass diese Stile nur mit Einschränkungen für realistische Selbstverteidigung geegnet sind.
Auf dieser DVD geht es um unsportlichen Bodenkampf für den Strassenkampf mit Schlägen, Angriffen auf Augen und Genitalien und der dementsprechenden Abwehr. Selbstverständlich überschneiden sich die gezeigten Techniken mit den klassischen Techniken der oben genannten Kampfsportarten, vor allem mit denen des Brazilian Jiu Jitsu. Die Techniken für die Verteidigung am Boden sind auch ohne Anleitung eines Lehrers nachvollziehbar. Nach einer Einführung über grundsätzliche Verhaltensweisen, Strategien und Taktiken werden die einzelnen Themenbereiche ausführlich behandelt.
Grundbegriffe, Werfen und Wurfabwehr, Befreiungen (Escapes) aus den verschiedenen Positionen (auch aus dem Schwitzkasten) Würgetechniken. Kampfbeendende Techniken (Submissions) aus den verschiedenen Positionen mit schlagen, hebeln oder würgen. Armhebel, Beinhebel, Abwehr dazu. Der Unterschied zwischen Bodenkampf -Techniken, die sich aus der Berücksichtigung von Regeln ergeben und regellosen und unsportlichen Techniken für die Selbstverteidigung wird erläutert.
Je nach Zählweise werden mindestens 70 verschiedene Techniken gezeigt. Es gilt zwar das Motto: Weniger ist mehr, aber da der Angreifer immer stärker ist als der Verteidiger (Der Grundgedanke jeder Kampfkunst) muss der Verteidiger seine Reaktion an seine Handlung des Angreifers anpassen. Wer die gezeigten Techniken beherrscht, wird den untrainierten aber stärkeren Angreifer am Boden besiegen.
Das ist der Lehrfilm, den ich gerne gehabt hätte, als ich anfing, Bodenkampf zu trainieren. Noch besser ist immer ein qualifizierter Lehrer, aber den gibt es ja nicht überall. Die meisten gängigen Kampfsportarten sind regelorientiert, das ist gut für Wettkampf, um eine gewisse Sicherheit zu gewährleisten. In der Selbstverteidigung gibt es aber keine Regeln, der einzige schmutzige Kampf, den es gibt ist der, den ich verliere.
Inhalt: Diese Beschreibung ist ohne die DVD nur schwer verständlich, sie ist eher eine Gedächtnisstütze beim Training und kann hier als druckerfreundliches PDF-Dokument heruntergeladen werden
Wing / Tsun Kampfsport Schulen Kastl - Unser Bodenkampfprogramm
Immer mit Schlagen, Angriffen auf Nervenpunkte, Augenstechen, Schredder, Beissen, beim Training aber etwas vernachlässigen. Die Techniken überschneiden sich, was für eine Position gilt kann auch in anderen Positionen benutzt werden. Wing / Tsun Clinch immer mit Arm- und Beinkontrolle, Kopfstoss, Schulterstoss, Tiefschlag mit Hand
Wing / Tsun -Typische Verteidigungen vorher:
Antigrappling, Sprawl, Gegenwerfen. Als Vorübung einfache Fallschule, Arm verdrehen
Liegend: Bevor der Gegner rankommt oder während er in der Halbentfernung ist treten, dabei einfache Chi Gerk Anwendungen, Sicheltritt am Boden wie Breakdance. Im Clinch Schläge mit der Handfläche ins Genick.
Takedowns Würfe
Vale Tudeo Takedown (nach Mario Sperry) aus dem Clinch
Double Leg Takedown mit Einhaken, Single Leg Takedown mit Drehung
Takedown von Hinten mit Fuss blockieren
Supplex; Opferwurf; Wurf mit Beinstreckhebel; Kopfdrehhebel, Hüftwurf nach Fesselung
Escapes Befreiungen
Aus Mounting unten
Becken hoch, wenn das nicht reicht Kniestoss in den Rücken
Rausdrehen mit Armkontrolle, dabei Schrittarbeit beachten
Rausdrehen ohne Armkontrolle
Gum Sao, Gum Sao mit Unterstützung
Doppelter Gum Sao am Bauch mit Greifen
Kombination 2. und 3. Schülergradprogramm
Aus Guard unten
Mit den Fersen Hakentritte
Sweep
Beine einhaken und lang ziehen, Kopfdrehhebel
Anwendung 6. SG
Wegdrücken, erst mit Knie dann mit Bein
Gegner untenhalten, wenn er hochgeht sofort schlagen
Schläge mit der Handfläche ins Genick
Aus Guard oben
Am Hals abdrücken, schlagen, beide Beine gleichzeitig hoch, Mit Ellbogen auf Oberschenkel schlagen, Arm unten durch, ganz eng und tief rausdrehen
Aus Half Guard unten
Übergang in andere Position, richtiges Bein muss eingehakt sein
Aus Sidemounting
Verhindern, dass Gegner in Mounting Position geht, Bein einhaken und rausdrehen,
Gegner rüberwerfen, Position wechseln
Aus Headlock (Schwitzkasten)
Vorher Gegenwerfen
Zuerst immer Kniestösse, u. U. Nervendruckpunkte angreifen
Gegner hochdrücken, Beinschere, rollen
Gegner hochdrücken, darunter rausrollen, Schrittarbeit beachten
Auf alle viere drehen, dabei Armbefreiung mit 8. Satz SNT, Gegner hält vertikal nach unten dagegen, drübersteigen
Auf alle viere drehen, Gegner hält mit Zug dagegen, vorher dabei Armbefreiung mit 8. Satz SNT, eigenen Arm wegnehmen, fallen lassen, Gegner über sich selbst werfen
Auf alle viere gehen, Gegner hält ohne Druckrichtung gegen, Man Sao, im Kreis rumlaufen und Gegner werfen
Arm kann nicht befreit werden, dann Bein einhaken, Nierenquetsche und Gegner rüberwerfen
Gegen chinesische Krawatte von hinten
Aggressive Handkontrolle; Fusshebel wenn möglich
Beinschere des Gegners lösen, rausdrehen
Submission Techniken
Kampfbeendende Techniken. Es gibt Arm- und Beinhebel, Würgetechniken, Ground and Pound
Als Wing / Tsun- Anhänger könnte man auf Würgen und Hebeln komplett verzichten. Um die Abwehr zu erlernen, muss aber jemand den Angriff beherrschen. Nachdem es aber keinen Jemand gibt, machen wir das selbst. Nachdem wir die Technik beherrschen, steht es uns dann auch frei, diese Technik dann zu verwenden. Die Erfolge sind gegen einen Untrainierten garantiert.
Aus Mounting:
Armkontrolle mit Bein oder Kreuzen, Schlagen, Tiefschlag
Im Sitzen hüpfen, Aufstehen, Kniestoss, Treten,
Armbeugehebel (Figure 4); Armstreckhebel; Handgelenkhebel
Gegner dreht sich dann chinesische Krawatte, vorher eventuell Genickschläge
Ground and Pound
Langziehen mit Beinen eingehakt
Übergang in Seitliche Position Hinter Arm gehen und Würgen von Hinten
Arm hinter Kopf durchführen, Schlagen oder Würger oder Armstreckhebel
Aus Guard unten
Armbeugehebel, Guoliotine Choke, Armstreckhebel, Triangulo
Aus Guard oben
Beinhebel, 5 Beinhebel sitzend als Partnerübung
Ground and Pound, gegen open Guard Beine greifen und wegschleudern oder Gegner rollen
Aus Half Guard oben
Beinstreckhebel, Ground and Pound, den Gegner mit dem Knie belasten,
Position wechseln
Aus Sidemounting oben
Position 100 Kilo, Armstreckhebel, Armbeugehebel, Fusshebel
Übergang in Top-Side Position, Armkontrolle oder Armhebel und Schlagen oder Arm unterm Kopf durchführen und Schlagen Übergehen in Mounting Position
Grundsätzliche Überlegungen zum Thema Bodenkampf für Selbstverteidigung:
Kurze Zusammenfassung:
Zuerst geht es darum, um jeden Preis stehenzubleiben und Würfe möglichst schon im Ansatz zu verhindern.
Sollte man doch am Boden landen, steht man sofort wieder auf. Falls der Angreifer zu nah ist, verteidigt man sich mit Tritten.
Sollte der Angreifer oben sein, muss ich mich erst befreien, und dann schnell aufstehen.
Sollte der Angreifer oben sein und Kenntnisse in Submission Techniken haben, sollte ich mich dagegen verteidigen können. Die Verteidigung ist auf alle Fälle leichter zu lernen als der Angriff.
Um jedoch eine Abwehr zu erlernen, muss aber jemand den Angriff beherrschen. Nachdem es aber keinen Jemand gibt, machen wir das selbst. Nachdem wir die Technik beherrschen, steht es uns dann auch frei, diese Technik dann zu verwenden. Die Erfolge sind gegen einen Untrainierten garantiert.
Meister Bill Newman sagt: „Better Attack, Better Defense“.
In einem Internetforum wurde das sogenannte Wing / Tsun Antigrappling kritisiert. Es ging darum, dass man Abwehren gegen Angriffe übt, die man gar nicht beherrscht. Der Angriff wird dann nur unzureichend und stümperhaft simuliert. Dann schafft man natürlich auch eine an sich auch unbrauchbare Abwehr und lebt in dem Irrglauben, man könnte sich gegen einen UFC Champion durchsetzten.
Sehr gut gefällt mir der Spruch von Rorion Gracie auf der sehr sehenswerten DVD Gracie Jiu Jitsu in Action, besser ist vol 2. „Back Yourself Up With Gracie Jiu Jitsu“
Bodenkampf in Form von Submission Grappling ist die ideale zweite Verteidigungslinie. Für Selbstverteidigung würden Escapes (Entkommen) und die Verteidigung gegen die klassischen Submissions genügen, da wir diese aber ebenfalls erlernen, werden wir sie auch verwenden. In einem 1 zu 1 Kampf lässt sich durch Submission Grappling die Verletzung für den Angreifer genau dosieren, bei einer Würgetechnik bleibt er sogar (im Regelfall) unverletzt, dennoch ist der Kampf gewonnen. Bei Schlägen ist ein sichtbarer Schaden nahezu unvermeidlich. Die Auswirkungen in Bezug auf nachfolgende Komplikationen sind offensichtlich. Bei einem unverletzten Angreifer wird es keinerlei Probleme geben.
Zum Thema Schlagen und sichtbare Schäden ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen. Es gibt diese Pressure Point K. O. vor allem wie auf den DVD ´s von Russel Stutely, die auch spurlos bleiben. Dazu gibt es jetz auch eine DVD von mir: Wing / Tsun meets Dim Mak
Ausführlicher Text
Grundsätzliche Überlegungen zum Thema Bodenkampf für Selbstverteidigung. Der Bericht wurde leider etwas umfangreich, aber sowohl Bodenkampf als auch Selbstverteidigung sind für sich alleine schon komplexe Themen. Nicht so sehr in der Realität, aber beim Versuch einer umfassenden und kompletten Beschreibung.
Bodenkampf wird meistens im Sinne eines Kampfsportsystemes verstanden, das eben hauptsächlich oder nur am Boden nach den spezifischen Wettkampfregeln stattfindet. Bodenkampf in der Selbstverteidigung ist ein Kampf ohne Regeln, Schutzausrüstung, Matten, Kampfrichter und ähnliche Einschränkungen, der das eigene Überleben gewährleisten soll. Dabei liegt der Verteidiger am Boden, der Angreifer steht oder liegt. Für Selbstverteidigung oder Notwehr ist auch die Prämisse entscheidend, dass es nicht um ein Besiegen des Angreifers geht, sondern um die eigene Gesundheit. Erfolgreiche Selbstverteidigung heisst, ich bin nach der Notwehr unversehrt, unabhängig davon, ob der Angreifer besiegt wurde, sich ergeben hat, von mir kampfunfähig gemacht wurde, flüchtete oder was auch immer.
Bodenkampf oder Submission Grappling wurde durch die UFC (Ultimate Fighting Championships- Die sogenannten Käfigwettkämpfe) als gefährlicher und oft kampfentscheidender Teil dieser „sogenannten“ realistischen Kämpfe bekannt.
Solche Veranstaltungen sind auch unter dem Namen Vale Tudo, Pride, King Of The Cage, Cagefighting, Shooto, Shootfighting, Freefight, Freistil oder Mixed Martial Arts (MMA) bekannt. Früher traten Kämper aus verschiedenen Kampfsport Arten gegeneinander an. Z. B. ein Boxer gegen einen Judo- Kämpfer. Hier zeigte sich, dass die Kämpfer, die überwiegend oder nur Bodenkampf, vor allem in Form des Brazilian Jiu Jitsu, betreiben, Boxer oder Kickboxer im Regelfall besiegten.
Weltweite Popularität erlangte der Bodenkampf in Form des Brazilan Jiu Jitsu Anfang 1990, als der nur ca 78 kg schwere Royce Gracie die ersten paar UFC Turniere (Ultimate Fighting Championships) klar dominierte. Es waren Wettkämpfe in einem Käfig, damit sich keiner in einer Ringecke verstecken oder durch die Seile eines Boxringes fallen kann. Bei den ersten Turnieren gab es fast keine Regeln, ausser Beissen, Augenstechen und Tiefschlägen war alles erlaubt. Mittlerweile findet UFC 80 oder 90 statt und es gibt ganz viele Regeln. Die DVD von diesen Turnieren sind mittlerweile weit verbreitet, es gibt auch massenhaft Clips auf youtube.
Die UFC soll dieses Jahr (2009) auch in Deutschland stattfinden und setzt nach einem Spiegel- Artikel 250 Millionen Dollar pro Jahr um. Mittlerweile haben nur noch Kämpfer eine Chance, die sowohl im Standkampf als auch im Bodenkampf komplett ausgebildet sind. Ca 1990 habe ich als einer der Ersten in München unter der Hand Videos (DVD gab es damals kaum) von diesen Kämpfen bekommen und war sofort vom Bodenkampf beeindruckt, um nicht zu sagen, begeistert. Die meisten Kämpfe bei diesen Turnieren wurden am Boden entschieden.
Anfänglich traten auch Kämpfer an, die keine oder nur geringe Kenntnisse im Bodenkampf hatten oder andere Bodenkampf Systeme wie Ringen, Judo oder Combat Sambo trainierten. Diese erwiesen sich dem BJJ als klar unterlegen. Beim Luta Livre sieht es etwas anders aus. Da dieser Bodenkampf Stil ebenfalls aus Brasilien stammt und sich ständig gegen das Brazilian Jiu Jitsu durchsetzen musste, oder dies zumindest versuchte, sind diese beiden Kampfsport Arten sicher gleichwertig.
Vor diesen Turnieren wurde von vielen Kampfsport Experten Bodenkampf für die Selbstverteidigung als unwichtig angesehen. Erst durch diese Kämpfe, wenn auch mit Regeln, sahen viele Lehrer und Experten ein, dass Bodenkampf ein wichtiger Teil der Selbstverteidigung ist. Diese Regeln sind aber nicht mit den üblichen Sportwettkampfregeln zu vergleichen. Oft ist auch Schlagen und Treten am Boden erlaubt. Anfänglich gab es nur einen Weg, einen Kampf zu gewinnen. Durch Knock Out = K. O. oder Aufgabe. Und Aufgabe oder Submission ist die Spezialität des Brazilian Jiu Jitsu. Submission heisst man zwingt den anderen zur Aufgabe.
Hier ein Überblick über die verschiedenen Submission Techniken, es werden auf der DVD über 20 Submission Techniken gezeigt.
Es gibt Arm- Bein- und Halshebel, Würgetechniken, Ground and Pound.
Hebel heisst, dass man Arm oder Bein oder Hals so verdreht, dass man das Gelenk brechen könnte. In einem Turnier macht man das langsam, dabei steigt der Schmerz und der Gegner erkennt, dass er aufgeben muss, um gesund zu bleiben. Die Schmerzen einer klassischen Submission sind definitiv unerträglich, jedermann ergibt sich sofort. Und wenn nicht, dann zieht man den Hebel voll durch und bricht das entsprechende Gelenk. In der Selbstverteidigung würde man dies auch tun. Mit einem gebrochenen Arm oder Bein wird der Gegner keine Chance mehr haben, zu gewinnen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er es auch nur versuchen würde. Andererseits wird in einem Kampf durch den Adrenalineinfluss das Schmerzempfinden stark herabgesetzt, es könnte auch sein, dass ein Angreifer im Blutrausch dennoch weitermacht. Viele Täter stehen auch unter Drogen, die das Schmerzempfinden extrem reduzieren.
Bei einem Halshebel ist das für den Anwender auch in der Selbstverteidigung moralisch schwierig. Die Folgen sind definitiv Querschnittslähmung oder Tod. Deshalb zeige ich auf der DVD auch keine Halshebel mit Ausnahme des Guillotine Choke. Diesen muss ich auf der DVD zeigen, weil sonst keine Abwehr geübt werden kann.
Einen Arm oder ein Bein brechen, oder auch jemanden bis zur Ohnmacht würgen, erscheint mir im gesetzlich definierten Fall der Notwehr und Selbstverteidigung akzeptabel, das andere nicht. Grundsätzlich nimmt man in der realistischen Selbstverteidigung keine Rücksicht auf die Gesundheit des Angreifers, denn es geht ja darum, seine Handlungsfähigkeit, seine Fähigkeit, einem zu schaden, zu eleminieren. Dennoch lehne ich den Gebrauch von direkt und eindeutig in diesem Sinne finalen Techniken auch in der Notwehr ab. Es geht auch ohne. Ausnahme wäre eventuell ein bewaffneter Angreifer oder mehrere gefährliche Gegner. Aber daran will ich nicht einmal denken, obwohl ich diese Techniken kenne und beherrsche. Ich werde sicher nicht der Erste sein, der auf einer deutschsprachigen DVD so etwas zeigt. Deshalb habe ich auch noch keine DVD über Messerkampf aufgenommen, obwohl ich auch diesen gerne und oft trainiere. Denn als Teil des Waffenkampfes gehört auch dieser zur realistischen Selbstverteidigung.
Zum Thema Würgetechniken, Würgegriffe, würgen und Würger am Boden gibt es nicht so viel zu sagen. Man würgt im Regelfall von hinten und steigert den Druck langsam. Der Gegner klopft als Zeichen der Aufgabe ab. In der Selbstverteidigung würde man bis zur Ohnmacht würgen, denn wenn man vorher loslässt, könnte der Gegner ja wieder angreifen. Hier gibt es im klassischen Wettkampsport (Judo oder anderes) viele Würgetechniken von vorne, oft mit Griff an der reissfesten Jacke, die in der Selbstverteidigung nicht zu gebrauchen sind, da der Gegner oft schlagen oder in die Augen stechen könnte. Nur wenn so etwas verboten ist, also im sportlichen Wettkampf, ist eine solche Technik zu gebrauchen. In der Selbstverteidigung ist aber nichts verboten, und das gilt natürlich auch für den Angreifer. Würgetechniken von hinten sind in der Selbstverteidigung die sichersten Submission Techniken. Bis der Angreifer wieder aufwacht, hat man sich schon entfernt. Im Regelfall gibt es keine Schäden an der Gesundheit des Angreifers, nur wenn irgendein Vorschaden oder eine körperliche Schwäche vorliegt, könnte etwas Schlimmeres passieren.
Die nächste Kategorie der kampfbeendenden Submission Techniken am Boden ist Ground and Pound. Man sitzt auf dem Gegner, so dass er nicht entkommen kann und schlägt auf ihn ein. Es ist zwar nicht so einfach, jemanden im Bodenkampf K. O. zu schlagen, aber da der Gegner ja nicht entkommen kann, wird man letzlich doch Erfolg haben. Falls der Gegner wirklich nicht entkommen kann und immer wieder getroffen wird, und dabei eben nicht K. O. geht, wird er als Zeichen der Aufgabe abklopfen, und der Kampf gilt als gewonnen. In der Selbstverteidigung würde man bis zum K.O. schlagen oder zumindest so lange, bis der Angreifer eindeutig keine Lust auf einen weiteren Angriff mehr hat. Hier besteht ja anders als beim Wettkampf mit einem Ringrichter die Gefahr, dass der Gegner, nachdem ich ihn aus der unterlegenen Position befreite, einen neuen Angriff startet. Er könnte auch ein Messer ziehen oder so etwas.
Für realistische Selbstverteidigung könnte man auf Submisssion Techniken im Bodenkampf komplett verzichten. Diese Angriffe sind aber teilweise so heimtückisch heimlich und unerwartet, dass eine Abwehr dieser Techniken dem unvorbereitetem Kämpfer nahezu unmöglich ist. Um die Abwehr zu erlernen, muss man die Abwehr kennen und üben. Dazu muss aber jemand die entsprechenden Angriffe beherrschen. Nachdem es aber keinen Jemand gibt, sondern nur die in der jeweiligen Kampfsportschule oder auch privat vorhandenen Trainingspartner, erlernen wir selbst diese Submission Techniken. Nachdem wir die Technik beherrschen, steht es uns auch frei, diese Technik dann zu verwenden. Die Erfolge sind gegen einen Untrainierten, auch wenn er stärker ist, garantiert.
Grosser Nachteil der Submission Techniken in der Selbstverteidigung ist, dass man selbst am Boden unbeweglich ist und sich möglicherweise ein Freund des Angreifers einmischt. Einen Liegenden zu Treten, das trauen sich doch die meisten Möchtegern Schläger. Oft dauert es auch etwas, bis man den passenden Eingang für die Technik gefunden hat. Realistische Selbstverteidigung soll aber immer so schnell wie möglich sein.
Grosser Vorteil der Submission Techniken ist, dass sie realistisch 1 zu 1 geübt werden können. Wenn ich den Angreifer werfe und ihn z. b. durch einen Hebel zur Aufgabe zwinge, dann ist das so. Würde er nicht aufgeben und / oder ich den Hebel durchziehen, dann wäre das betroffene Körperglied ganz sicher gebrochen, dies wurde oft genug bewiesen. Mit einem gebrochenen Arm oder Bein wird der Gegner keine Chance mehr haben, zu gewinnen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er es auch nur versuchen würde. Dies ist sowohl im Training als auch im echten Kampf zutreffend. Bei einem Training mit Schlägen, die man ja aus Sicherheitsgründen entweder nur andeutet oder mit Schutzausrüstung praktiziert, bleibt immer die Frage nach der Trefferwirkung offen. Hätte dieser Handkantenschlag zum Hals den Kampf beendet oder nicht? Diese Frage stellt sich bei jeder Technik. Und hier kommen wieder die Käfigwettkämpfe oder Cagefights ins Spiel. Dort kann man sehen, dass selbst extrem harte Treffer von diesen extrem robusten und schmerzunempfindlichen Kämpfern ertragen und sogar nahezu ignoriert werden. Hierbei muss man sich aber klarmachen, das die dort antretenden Kämpfer eine zahlenmässig sehr sehr geringe Elite, die Besten der Besten und die Härtesten der Härtesten sind. Normale Menschen sind bei weitem nicht so robust.
Ich erinnere mich hier bei speziell an eine DVD von russischen Cagefights. Dort war ausser Beissen und Augenstechen alles erlaubt und es wurden auch keine Handschuhe getragen. Ein Kämpfer wollte mit alle Gewalt einen Beinhebel ansetzten, was ihm aber anfänglich nicht gelang. Er steckte schwere Treffer ein, teilweise auch Tritte zum Kopf, während beide Kämpfer am Boden lagen und er versuchte, den Beinhebel zu schliesen. So ging es ein paar Minuten, immer wieder gelang es dem anderen Kämpfer auszustehen, und immer wieder wurde er geworfen. Aber am Schluss gelang doch der Beinhebel, und der andere Kämpfer ergab sich. Die Schmerzen eines Treffers sind für Profikämpfer gut zu ertragen, eigentlich gar kein Problem. Aber bei einer Submission nimmt der Schmerz kein Ende, sonders nimmt mit der Dauer nur zu, und die absolute Gewissheit der schweren und langwierigen Verletzung lässt auch harte Brocken sich ergeben und abklopfen in einem MMA Wettkampf.
Ein trainierter Kämpfer ist in der Selbstverteidigung sehr wohl in der Lage, den Kampf mit wenigen oder auch nur einem Schlag zu beenden. Denn der Angreifer ist ja kein Profikämpfer, sondern schlimmstenfalls ein erfahrener Schläger, der es eben versucht. Wenn er merkt, dass er den kürzeren zieht, zieht er sich oft zurück und der Kampf ist zu Ende. Vielleicht kommt er bewaffnet oder mit Freunden wieder, das wäre dann das nächste Problem. Gute Lehrer für Selbstverteidigung unterrichten aber auch das Verhalten vor und nach dem Kampf und dazu gehört der taktische Rückzug nach erfolgreicher Verteidigung.
Kurzer Überblick über die verschiedenen Bodenkampf Sportarten
Das Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) entstammt dem japanischen Jiu-Jitsu. Meister Mitsuo Maeda ein bekannter Judo Champion (besser bekannt als Conde Koma) und direkter Schüler von Jigoro Kano, der Gründer des Judo, brachte sein Wissen Anfang 1900 nach Brasilien. Zu dieser Zeit lebte Maeda in Sao Paulo und half eine japanische Immigrantenkolonie zu errichten. Bei seinem Vorhaben wurde er von Gastao Gracie unterstützt, zum Dank lehrte Maeda dessen Sohn Carlos die Basistechniken des Jiu-Jitsu. Carlos Gracie wiederum unterrichtete seine Brüder Oswaldo, Jorge, Gastao und Helio. 1925 eröffneten die Brüder ihre erste Schule und lehrten von nun an Brazilian Jiu-Jitsu. In unzähligen Vale Tudo kämpfen konnten die Gracies und ihre Schüler die erlernten Techniken schärfen und perfektionieren. Natürlich waren die Gracies nicht die einzigen die Anfang 1900 Jiu-Jitsu und Judo in Brasilien trainierten, sie waren einfach nur die Bekanntesten. Zu selben Zeit entwickelte sich, durch die vielen japanischen Immigranten in Brasilien, auch das Luta Livre. Dieses verzichtet auf den traditionellen Kampfanzug (Gi) und stellte eine große Rivalität zum BJJ dar.
1967 wurde die erste Brazilian Jiu-Jitsu Federation von Helio Gracie gegründet und das Gürtelsystem (weiß, blau, violett, braun und schwarz) eingeführt. Weltweite Popularität erlangte BJJ Anfang 1990, als der eher schmächtige Royce Gracie die UFC (Ultimate Fighting Championships) klar dominierte.
Obwohl es hier Wettkämpfe mit Regeln und Punkwertung gibt, ist ein wesentlicher Teil der Techniken auch für die Praxisorientierte Selbstverteidigung geeignet. Das Beste, leider sehr umfangreiche und schwer zu erlerende Unterrichtsprogramm für Brazialin Jiu Jitsu gibt es hier. Man muss hier aber ca 200 bis 300 Stunden Trainingszeit einplanen.
Judo (übersetzt: der sanfter Weg) ist eine japanischer Kampfsport. Um 1880 wurde Judo von dem Japaner Dr. Jigoro Kano aus verschiedenen Jiu-Jitsu-Stilen entwickelt. Er verzichtete komplett auf gewisse Elemente des Jiu-Jitsu, so wie Schläge, Stöße, Tritte und einige Hebeltechniken. Populär wurde Judo erst nach 1886, als Schüler von Dr. Kano gegen eine der angesehensten Jiu-Jitsu-Schulen Japans gewannen. Judo verbreitete sich angesichts des Erfolges rasch in ganz Japan und wurde bei der Polizei und dem Militär eingeführt. 1911 wurde Judo sogar zum Pflichtfach an allen Mittelschulen Japans.
Judotechniken lassen sich in vier Grundtypen einteilen, Wurftechniken, Falltechniken, Bodentechniken und Formenlauf (Katas). Beim Judo-Wettkampf kann man, ähnlich wie auch beim Boxen, durch "K.O." gewinnen, indem man den Gegner kraftvoll und kontrolliert auf den Rücken wirft. Eine andere Möglichkeit den Kampf vorzeitig zu beenden ist, wie beim Luta Livre und Brazilian Jiu-Jitsu, durch Submission (Aufgabe). Ansonsten wird der Kampf, nach Ablauf der 5 Minuten Runde, nach Wertung oder Kampfrichterentscheid entschieden. Seit den Olympischen Spielen 1964 in Tokio, ist Judo als Olympische Disziplin aufgenommen.
Das Luta Livre (übersetzt: "Freier Kampf") hat eine ähnliche Entstehungsgeschichte, wie das Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ).
Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in Brasilien aus Judo und Ringen dieser Kampfsport, der im Vergleich zu BJJ, auf das Tragen eines Kampfanzugs (Gi) verzichtet. Da beim Vale Tudo mehrer Kampfsportarten aufeinander treffen und so auch Boxer und Kickboxer antreten, die keinen Gi tragen, wurde Luta Livre speziell auf diese Art des Kampfes ausgerichtet. Den Gegner zu Boden zu bringen und zu submitten (zur Aufgabe zu zwingen), ohne den Griffkontakt des Gi's zu haben. Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Luta Livre, dem Luta Livre Esportiva und dem Luta Livre Vale Tudo. Während sich das LL Esportiva auf Takedown- und Submission-Techniken beschränkt, erlaubt das LL Vale Tudo sogar Schlag- und Tritt-Techniken.
1995 gelangte das Luta Livre über den Brasilianer Daniel D’ Dane nach Deutschland. Daniel D' Dane ist ein LL Schwarzgurt und direkter Schüler von Eugenio Tadeu und Hugo Duarte.
Das Sumo ist bekannt aus Film und Fernsehen, man verliert dadurch, dass an den Ring verlässt, oder mit einem anderen Teil als den Füssen den Boden berührt.
Das Ringen ist ein Kampf- und Kraftsport mit Ganzkörpereinsatz ohne weitere Hilfsmittel.
Bei den Olympischen Spielen der Antike gehörte das Ringen unter dem Namen „Pale“ zu den Disziplinen des Fünfkampfs, war aber auch Einzeldisziplin. Seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit, 1896, gehört Ringen zum olympischen Programm. Seit den Olympischen Spielen 2004 ist es auch olympische Disziplin für Frauen (jedoch nicht in der Stilart „Greco“). Seit 1950 werden jährlich die offiziellen Weltmeisterschaften veranstaltet, mit Ausnahme der Jahre, in denen Olympische Sommerspiele stattfinden.
Es werden zwei Stilarten unterschieden:
* Freistil: Der gesamte Körper, vom Kopf bis zu den Füßen, gilt als Angriffsfläche. Dieses gilt im Stand- wie auch im Bodenkampf (siehe Hauptartikel Freistilringen). * Griechisch-Römisch (kurz auch Greco): Nur der Körper oberhalb der Gürtellinie gilt als Angriffsfläche. Dieses gilt im Stand- wie auch im Bodenkampf.
In der Antike traten die Athleten beim Ringkampf nackt an. Sie wurden nicht in verschiedene Gewichtsklassen eingeteilt. Derjenige, der den Gegner zuerst dreimal auf den Boden warf, war Sieger. Im Gegensatz zu heute gab es keinen Bodenkampf.
Die Regeln zielen darauf hin, den Gegner aus dem Stand in die Bodenlage und mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen. Dabei kommen als Techniken Würfe, Schleudern und Hebel zum Einsatz. Schläge, Tritte, Stöße und Würgen sind verboten. Die Kampfleitung und die Wertung der Griffkombinationen übernimmt der Kampfrichter oder ein Kampfgericht aus drei Wertungsrichtern. Sieger ist, wer am Ende der Kampfzeit die meisten Punkte gesammelt hat oder vorher seinen Konkurrenten auf beide Schultern gebracht („geschultert“) hat.
Weitere DVD ´s zum Thema Bodenkampf:
Die allermeisten DVD ´s, die es zu diesem Thema gibt, befassen sich mit dem sportlichen Bodenkampf ganz ohne Schlagen oder dem Cagefighting, wo Augenstechen, Beissen und Tiefschläge verboten sind. Gerade bei den Escapes ist eine extrem brutale und unsportliche Variante oft sehr viel einfacher zu erlernen.
Paul Vunak: DVD Kino Mutai, die phillipinische Kunst des ununterbrochenen Beissens und Augenstechens, wobei auf der DVD nur das Beissen als Eingang in eine Escape (Befreiung) gezeigt wird Sehr unsportlich
Richard Dimitri: DVD Submission Termination. Sehr gutes Antigrappling, aber ohne Grundlagen im Bodenkampf nicht umsetzbar.
Toni Blauer: DVD How to beat an Grappler on the Street
Craig Kukuk - Brazilian Jiu-Jitsu: A to Z DVD -Video Instructional Brazilian Jiu-Jitsu Black Belt in Gracie Jiu-Jitsu Craig Kukuk was the first American to recieve this honor. Following up the smash Renzo Gracie Brazilian Jiu-Jitsu Series, this mammoth 13 DVD set is filled to the bring with over 600 moves. -Für Sport ohne Schlagen, aber sehr umfassend.
Die DVD ´s von Roy Harris über BJJ sind zwar auch sportorientiert, er erklärt aber sehr gut.
Auch die DVD ´s von Bas Rutten sind empfehlenswert.
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